Das Interview mit dem "Freien Wort"

Heute wurde in der lokalen Tageszeitung „Freies Wort“ das Interview mit Gerald Albe und mir veröffentlicht.

Natürlich umfasst es nur einen Bruchteil der gesprochenen Worte und so sind die unterschiedlichsten Aussagen eingekürzt worden. Wir beide hatten die Möglichkeit die Kürzungen gegenzulesen, jedoch habe ich mir angewöhnt normalerweise keine Veränderungen von dem Redakteur einzufordern.

Nun erhielt ich heute mittag einen Anruf eines Mannes der Nachfragen zu der Sache Gebietsreform hatte. Erst im Laufe des Gespräches, das etwas „hitzig“ begann verstand ich sein Anliegen richtig. Er führte diverse Argumentationen gegen das Landratsamt an und wollte auch eine Gebietsreform für Gemeinden und Kreise, am Liebsten noch grösser als es die Landesregierung vorsieht.

Nach so einigem Hin- und Her schaffte ich ihm zu erläutern, was unser Ziel als Piratenpartei ist.
Wir treten dafür ein, dass wir Bürger möglichst direkt die Entscheidungen in unserem Lebensumfeld mitbeiflussen können. Das Stichwort „Teilhabe“ und „Mitbestimmung“ sind gerade in ländlichen Regionen wichtig.

So habe ich oft erlebt, dass die älteren Einwohner meines Wohnortes zur Gemeindeatssitzung laufen und dort wichtige Informationen für die Entscheidungen des Rates beitrugen. Erfahrungen der vielen Jahrzehnte aber auch Erinnerungen an die Dinge die früher entschieden oder getan wurden sind oft sehr wichtig um Sachverhalte besser zu verstehen.

Würden nun diese Sitzungen in einer entfernten Stadt stattfinden, könnten diese Bevölkerungsgruppe gar nicht mehr teilhaben, auch da es beispielsweise abends keinen öffentlichen Nahverkehr gibt.

Die genannte Alternative eines Ortsteilrates aber entscheidet regelmässig nur über mässig relevante Punkte. Auch kann der grosse Rat dann in der „Zentralgemeinde“ kaum die Detailtiefe beraten, die ich als notwendig empfinge um gute Entscheidungen zu treffen.

Ich argumentierte also gegen die Großgemeinden und stiess erst auf grosses Unverständnis. Dies änderte sich erst, nachdem ich etwas von unserer Vision erzählte, von dem Ziel wo wir eigentlich hin möchten, auch wenn dies noch nicht beschlossen ist.

Ich erzählte von bürgernahen Verwaltungsvorgängen die direkt vor Ort abgewickelt werden können. Es wäre kein „Landratsamt“ mehr nötig, denn über Datenleitungen könnten viele Verwaltungsvorgänge dezentral abgewickelt werden.
Letztendlich hätte man einige grosse Verwaltungszentren die alle anfallenden Aufgaben erledigen und abhängig aus welchem Ort sie stammen.

Natürlich gibt es Bereiche, die so nicht handhabbar sind, denn für die soziale Betreuung benötigt man beispielsweise immer Leute vor Ort und ob dies jede Gemeinde eigenständig sinnvoll leistbar ist, ist vermutlich strittig.

So wurde dem Anrufer klar, dass wir eigentlich ein sehr ähnliches Ziel anstreben, nur dass ich als Pirat Bedenken habe, das heute noch vorhandene kleinteilige System erstmal komplett zu beseitigen. Ich würde dies gerne stärken und aufwerten, um es dann weiter zu entwickeln.

Ich hoffe, wir werden im Landesverband das Thema noch intensiv diskutieren und einen gemeinsamen Standpunkt auszuarbeiten.

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