Es war in den 2000ter Jahren, die Regierung hatte gerade den Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen, Manager im öffentlichen Rundfunk nannten die Windkraft als Spielzeug für Kinder im Sandkasten, die nie für den deutschen Stromerzeugungsmarkt relevant sein wird.
Wir verbrannten Öl, Gas, und vor allem Kohle und emittierten ungebremst Kohlendioxid. Weltweit wurden Ressourcen vernichtet, ungebremsten Bevölkerungswachstum, Wälder gerodet und der Amazonas litt schon damals enorm, während täglich tausende von Kindern unter 5 Jahren an Durchfallerkrankungen sterben.
Unerträglich und kaum ein Mensch erkannte die Relevanz und die Zusammenhänge, oder benannte Lösungen.
Ich lebte seit rund 10 Jahren in einem denkmalgeschütztem Dreiseithof den ich zukunftsfähig in meinem ökologischen Sinn umbaute. Dazu zählt auch der Verzicht auf einen Kanalanschluss, obwohl mitten im Ort gelegen.
Das Abwasser wird von einem durchwachsenen Bodenfilter gereinigt. Schilfbeet wird es auch genannt. Die festen Ausscheidungen gelangen in ein Kompostklo und werden zu Humus. Das Regenwasser wird gesammelt, zu erst in einer Zisterne, dann in einen kleinen Teich in der ehemaligen Mistgrube mit rund 10m3 Wasser und wenn erforderlich gibt es weitere Puffer vor der Verrieselung.
Es bleibt also alles Wasser, alle Nährstoffe vor Ort.
Mit diesem in vielen Jahren aufgebauten Hintergrund schuf ich das Projekt „Wasser und Erde“. Es hatte drei Säulen. Eine bei uns, in unserer Gesellschaft mit ihrem enorm großen ökologischen Fussabdruck, Afrika, wo besonders bei den Kindern die Not am Größten ist und Südamerika, wo keinerlei Verständnis für Umweltschutz und Naturbewahrung vorhanden ist.
Für mich ergab sich die Gelegenheit, über 2000 Hektar Wald in Argentinien zu verfügen. Ein Glücksfall! Ich zusammen mit dem Eigentümer vor Ort dafür, dass der Wald Wald bleiben durfte. Keine Wilderei, keine europäische Touristen die zum Puma Schiessen kommen, keine Rodungen mehr. Nachdem ersten Vorfällen vor Ort, Einheimische schlugen Holz wurde den Anwohnern schnell klar, dass sich nun einiges ändern wird. Selbstverständlich wurde die Holznutzung auf Anfrage durch Einheimische ermöglicht, aber keinerlei Abschuss oder Raubbau, sondern gezielte Entnahme.
Damit dies finanziell möglich wurde, habe ich in einer aufkommende Gruppe ermöglicht sich zu beteiligen und dann in Folge der Entwicklung auch die Kompensation von dem eigenen Fussabdruck angeboten, gerechnet in Kohlendioxid.
Nur was hat Afrika damit zu tun?
Über einen weiteren, leider verstorbenen Bekannten, wurde versucht, gemeinsam mit dem Schulen für Afrika Projekt eine lokale Entwicklung anzustossen, die für einen Entwicklungsschwung vor Ort sorgen soll, von dem letztendlich alle profitieren, und insbesondere die Ursachen für die vielen erkrankten Kindern bekämpft werden. Dazu wurde eine Wissenssammlung rund um das Thema Abwasser aufgebaut, und den Schulen und Schülern zugänglich gemacht. Das Konzept sah vor, dass nicht nur sauberes Trinkwasser bei den Schulen gebaut wird, sondern eben auch eine natürliche Abwasserreinigung. Dies sollte durch Eigenleistungen entstehen. Im Unterricht erfahren die Schüler mit erstellten Lehrmaterialilen die Zusammenhänge von Wasser, der Nutzung, der Belastung mit Keimen, vor allem durch Fäzes, die dann für die Erkrankungen verantwortlich sind.
Mit einfachen vorhandenen Mitteln bauen die Schüler dann ihre Anlage selbst. Das gereinigte Wasserkann nun Pflanzen bewässern oder sogar einen kleinen Fischteich speisen. Der weiterführende Gedanke sah vor, dass die Schüler dann in ihren Heimatorten derartige Anlagen selbst bauen, sich damit auch ein Gewerbe aufbauen können und all das was sich darum entwickelt.
Ich dachte, dieser Wissenstransfer sei weit sinnvoller, als Entwicklungsmilliarden die entweder in dubiösen Kanälen versickern oder eine Exportsubvention für europäische Hersteller sind, die die Abhängigkeit von uns noch verstärkt, statt ein Land zu entwickeln.
Es lief einige Jahre gut, dann kamen andere Themen auf, große Anbieter haben auch mit Unterstützung von oben den Markt übernommen und ich habe das Projekt sanft einschlafen lassen.