Showdown Energiewende?

Die Strompreise steigen weiter und Bundesumweltminister Peter Altmaier hat nun mit Wirtschaftminister Rösler einen Schulterschluss gegen weiter steigende Strompreise iniitiert.

Leider sind die vorgeschlagenen Maßnahmen in erster Linie ein Wahlkampfmanöver, das daruf abzielt das Thema Strompreise und Energiewende aus dem Wahlkampf heraus zu halten und zum anderen den „Schwarzen Peter“ für die zukünftigen Preissteigerungen der Opposition, also der SPD und den Grünen zu zuschieben, die im Bundesrat tatkräftig entscheiden.

Die Folge der Altmaierschen Vorschläge wird sein, dass die Investiton in die Energiewende und generative Stromerzeugung zurück gehen werden. Keine Bank finanziert bei unsicheren Einnahmebedingungen. Kein kleiner PV-Anlagenbetreiber baut weiter mit viel privatem Geld PV-Anlagen aufs Hausdach, wenn er für den selbstverbrauchten Strom zusätzliche Abgaben zahlen muss. Dieser Irrsinn kann nur Widerstand erzeugen, und dann werden die Minister fröhlich grinsen und die Schuld der Preissteigerungen den Kritikern zu schieben.

Hier haben wieder einmal die alten Interessen gewonnen. Es zeigt, dass wieder verkannt wurde, dass der Strompreis durch die erneuerbaren Energien billiger wurde und wird und dass sinnvolle kostensenkende Maßnahmen, wie der lokale Eigenverbrauch, zu Gunsten der großen Versorger torpediert werden.

Anstatt endlich über wirkliche Maßnahmen die die Energiewende beflügeln und die Kosten für alle senken zu sprechen, Konzepte zu erarbeiten, finden wieder die politischen Machtspielchen gegen uns Bürger statt.

Ich habe es satt.

Wir haben fast 3000 MW installierte Leistung Biogas am Netz. Die Biogas-Motoren laufen 24 Stunden am Tag und verstromen das erzeugte Biogas. Man kann über Biogas urteilen wie man will, man kann die Teller-Tank Diskussion berechtigt führen, doch unbestritten muss man anerkennen, dass Biogas ein ideal speicherbarer Energieträger ist, der momentan völlig falsch genutzt wird.

Anstatt ihn nur dann zu verstromen wenn der Strombedraf hoch ist und die Leistungsfähigkeit von Wind- und Solaranlagen reduziert ist, verbrennen wir das Biogas in den Motoren auch dann, wenn bereits Sonnenstrom alleine ausreichen würde den Bedarf zu decken. Eine Situation die erstmalig im Jahr 2012 auftrat und zukünftig zum Normalfall werden wird.

Wir müssen dringend daran arbeiten Biogas zu speichern und nur dann zu verstromen, wenn wir Strom benötigen. Doch es geht noch weiter. Ein Biogasmotor beim Landwirt hat einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad als beispielsweise ein hocheffizientes
Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk (GuD), das schon bei über 60% liegt.
Würden wir das Biogas etwas aufbereiten und in das bestehende Erdgasnetz und die bestehenden Gasspeicher einspeisen und an den insbesondere in Süddeutschland liegenden AKW-Standorten moderne hocheffiziente GuD-Kraftwerke bauen, hätten wir nicht nur die knapp 3000 MW Strom ideal regelbar im Netz, sondern mindestens 50% Wirkungsgradgewinn.
Wir sprechen hier über die Leistung von rund 3 Atomkraftwerken, die als regelbare Stromquelle eine ideale Ergänzung zu PV-und Windkraftanlagen bieten kann, ohne dass wir dafür irgendeinen Netzausbau benötigen.

GuD-Kraftwerke können in nur rund 2 Jahren betriebsfertig errichtet werden. Zu einfach, zu günstig und deshalb will es keiner.

Weiter gilt es ein neues Preismodell zu entwickeln, denn bisher werden Preise nach Verbrauch gestaltet. Das war auch wichtig, denn die Hauptkosten bei Kohlekraftwerken bedingt der Kohleverbrauch, also die Betriebskosten. Bei den Sonnen- und Windkraftanlagen haben wir allerdings keinerlei Kosten für die Energieressource, ebenso bei den Speichertechnologien, die Stomüberschüsse speichern deren Vergütung heute bereits häufig negativ ist.
So bieten sich Stromflatratemodelle für Haushaltskunden fast an, um sichere Refinanzierungsmöglichkeiten zu schaffen. Dies auch als Kapazitätsmarkt beschriebene Modell könnte der Einstieg in eine energieliebende Gesellschaft werden, die ohne Ressorucenzerstörung genug Strom bereit stellt und für billige Energie sorgt.

Bernd Schreiner

Externe Links: http://de.wikipedia.org/wiki/Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk

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