300 Jahre Nachhaltigkeit

Im Jahr 1730 wurde der Begriff der Nachhaltigkeit durch einen sächsischer Förster erstmalig geprägt. Seit dem sind viele Jahre vergangen und inzwischen der Begriff für vieles andere fast inflationär genutzt, um eine positive Fassade aufzubauen. Gerade im Bereich der Wirtschaft und der Politik lenkt dies leider all zu oft von den wirklichen Problemen ab und verschleiert, dass es oft um etwas geht, was grundsätzlich betrachtet nicht mit dem Begriff Nachhaltigkeit vereinbar ist.
So wäre eine echte Nachhaltigkeit schwer mit unserer immer noch üblichen Wirtschaftsweise die endliche Ressourcen verbraucht zu vereinbaren. Viele Prozesse wurden verbessert, doch leider sind wir von einer echten Nachhaltigkeit weit entfernt. Trotz Recycling sind unsere Stoff“kreisläufe“ regelmässig Einbahnstraßen und sorgen so für ein schrumpfendes Angebot. Die Folgen sind regelmässig Raubbau, Umweltzerstörung und letztendlich wachsende Müllberge.

Heute müssen wir daher in vielen Bereichen umdenken und den Sinn des Begriffes neu definieren. Wir müssen über Generationengerechtigkeit sprechen und unsere Wirtschafts- und Lebensweise daran messen, in wie weit wir in die Chancen und Rechte zukünftiger Generationen eingreifen.
Aufgabe ist es, bei all unseren Entscheidungen unseren Nachfolgern heute bereits ein Stimmrecht einzuräumen. Es ist also erforderlich, die langfristigen Wirkungen einzubeziehen und zu bewerten.

Unter diesen Gesichtspunkt lösen sich heutige Fragestellungen gerade im Bereich der Energiewirtschaft sehr einfach auf, auch wenn es sicher nicht leicht ist, die notwendigen Details hinreichend sicher zu erfassen. Jedoch stellt das Bewusstsein der Generationengerechtigkeit eindeutige und grundsätzliche Weichen. So kann dies im Energiesektor nur eine konsequente Hinwendung zu den generativen Energien bedeuten.

Unsere Aufgabe wird es sein, dafür Rahmenbedingungen zu schaffen, die uns heute nur derart belasten, dass es zum einen wirtschaftlich abbildbar ist und zum anderen die Belastbarkeit der Gesellschaft und jedes Einzelnen nicht überfordert.

Gerade die Diskussion rund um das Erneuerbaren Energiegesetz zeigt, dass wir dort weder konsequent an die langfristigen Folgen denken, noch an die Belastungen. So werden die Beteiligten gegenseitig ausgespielt, die Industrie wird auf Kosten der Privathaushalte entlastet und der konsequente Weg hin zu echter Nachhaltigkeit wird durch den weiteren Ausbau der fossilen Kraftwerke ausgebremst.

Bernd Schreiner
Erstveröffentlichung: http://umwelt.piratenpartei.de/index.php/2013/100302/300-jahre-nachhaltigkeit/

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